Als ich
Astrids Monatsmotto las, fand ich es schon ganz gut. Doch richtig klasse wurde
es mit dem Lesen der Teilnehmerposts. Da kamen so viele Erinnerungen! Richtig schön
war das. Und ich habe immer eifrig mitnotiert, wenn mir wieder etwas Neues einfiel.
Also, hier sind meine fünfzehn Fakten.
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Unser stark "abgmagerter" Gilbert, der Liebling meines Sohnes |
1. Grundsätzlich war ich ein absolutes Draussen-Spiel-Kind. Sobald es halbwegs warm war,
ging ich vormittags (in den Ferien und am Wochenende) oder nach den Hausaufgaben raus
und kam erst wieder rein, wenn mich meine Mutter zum Abendessen rief. Wir wohnten günstig
zwischen zwei Sackgassen mit Wendeschleifen, wobei eine sogar noch zwei Birken und einen
Brunnen in der Mitte hatte, wo man ungestört
spielen konnte. Also Platz hatten wir reichlich
(wir spielten auch ganz selten in Gärten, sondern
immer auf öffentlichem Gelände).
Und hielt man sich auf dem Platz auf, kam nach kürzester Zeit immer mindestens
ein Nachbarskind, meist waren wir aber eine ganze Bande (und bestimmt war
es reichlich laut für manchen Anwohner ;-).
2. War ich Zuhause, spielte ich viel mit Lego (ich baute immer hübsche Häuser, in denen ich gerne
gewohnt hätte) und mit Bausteinen, mit denen ich häufig Ställe, ja richtige Tiergartenanlagen für
meine Plastik- und Gummitierchen baute. Diese Tiere durften auch immer Zuhauf mit in die
Badewanne, wo sie zu sensationellen Klippenspringern mutierten. Und die Liebsten hatten
auch alle Namen (man muss schließlich wissen, wen man als nächsten ankündigt).
3. Ebenso gerne spielte ich aber auch mit meinem "Toddel", einem Teddybären (der konnte brummen,
wenn man auf den Bauch drückte), den ich immer noch habe. Und passend zu meinem Toddel, hatte
ich auch eine LP mit einer
Toddelgeschichte (ebenfalls ein Teddy). Auch mit Puppen spielte ich richtig
gerne, wobei die meisten davon entweder meiner Schwester gehörten oder von meiner älteren
Cousine vererbt wurden. Ich glaube, ich bekam nur eine einzige wirklich geschenkt.
Und das weiß ich nur, weil es ein Foto davon gibt. Relativ spät (als ich mir eigentlich schon lange keine Puppen mehr wünschte), bekam ich von meinen Großeltern noch eine relativ große und richtig tolle Kleinkindpuppe. Eva. Die fand ich richtig klasse (und spielte dann doch noch ausgiebig mit ihr).
4. Ein Wunsch, wurde dagegen nie erfüllt. Und ich wünschte es mir mehrmals. Ein Parkhaus. Danach habe ich mich sehr gesehnt und es mir jedes Jahr im großen Quellekatalog angesehen. Ihr wundert euch bestimmt nicht, dass
mein Sohn natürlich (schnellstens) eines bekam (meine Tochter war nicht
interessiert).
5. Fast vergessen. Meine Puppen und später die Barbies (die noch mehr) waren immer todschick angezogen. Dafür war meine Großmutter verantwortlich, die jede Menge Kleidung nähte und häkelte und die wir (meine Schwester und ich) an Weihnachten in einem großen orangefarbenen Koffer bekamen. Von Ballkleidern bis zu Bikinis und Bademäntel - da war alles dabei. Ich liebe diese Kleidung. Wenn ich sie sehe, wird mir ganz warm ums Herz und ich war ziemlich entsetzt, als meine Nichten ihren Barbies "dieses altmodische Zeugs" nicht anziehen wollten. Ich werde diese Kleidung wohl niemals hergeben auch wenn vermutlich kein Kind jemals
mehr damit spielen wird. Wobei Retro ist ja immer mal wieder in
;-)
6. Ein weiteres Highlight in der Kategorie Puppenzubehör, war ein richtig stabiler Buggy (mit dem
man sogar "echte" kleine Kinder befördern konnte). Blau-weiß gestreift und mein ganzer Stolz.
7. Als ich mit sechs oder sieben Jahren im Krankenhaus lag, bekam ich eine Anziehpuppe aus Pappe geschenkt. Die mochte ich gerne, obwohl ich im Krankenhaus selbst eher wenig zum Spielen kam, weil wir eine lustige Truppe Kinder im Zimmer waren und den ganzen Tag gemeinsam Quatsch machten. (Ich weiß übrigens sogar noch, was es zum Essen gab, als meine Eltern mich vom Krankenhaus abholten. Lustig, oder?)
8. Ganz toll fand ich auch Playmobil, obwohl wir sehr wenig davon hatten. Mein Vater bekam einmal von einem Kollegen ein Haus und ein Auto zu einem günstigen Preis und da fühlten wir uns wie im siebten Himmel. Eine Freundin von mir hatte dagegen Unmengen an Playmobilspielzeug, weil ihre Mutter Heimarbeit machte. Ganz oft spielten wir in dem einen Zimmer mit den Playmos und Zubehör und im Nebenzimmer saß ihre Mutter an der Maschine und befüllte kleine Playmobilpäckchen. Lustigerweise habe ich neulich erst daran gedacht. Bestimmt gibt es Heimarbeit schon jahrzehntelang nicht mehr.
8. Eigentlich hätte aus mir eine gute Hausfrau werden können, denn ich besaß eine richtig tolle Waschmaschine (mit mehreren Programmen), einen Herd und sogar eine Kindernähmaschine.
9. Eines Weihnachtens bekam ich ein tolles Steckspiel, an das ich tatsächlich häufiger denke, weil ich in dieser Art niemals mehr eins gesehen habe. Man konnte die verschiedensten Tiere damit zusammenbauen und ich weiß noch, wie meine Schwester und ich am 1. Weihnachtsfeiertag frühmorgens nach unten ins Wohnzimmer schlichen und den ganzen Vormittag mit unseren neuen Spielsachen spielten.
Da war dieses Spiel dabei.
10. Ein weiteres tolles Spielzeug war der selbstgemachte Bauernhof meines Vaters. Genauer, er kaufte ein Bauernhaus mit den dazugehörigen Tieren und Fahrzeugen und erweiterte das dann auf einer großen Holzplatte zu einem richtigen Gutshof. Mit einem Stall, einem Obstgarten, umzäunten Weiden und und und. Alles toll bemalt. Ach ja, einen See mit Enten gab es auch noch. Dieser Bauernhof wurde vor einiger Zeit meinem kleinen Sohn vererbt. Lustigerweise aber nicht von mir, sondern von meinen Eltern, die ihm
den Hof zum Geburtstag schenkten (wohl weil er bei ihnen lagerte und sie wussten,
dass ich nichts dagegen haben würde).
11. Mein Vater baute uns auch ein Puppenhaus, mit allen möglichen, liebevoll gestalteten Details (und meine Mutter nähte die Vorhänge, Decken usw. dazu). Generell ist mein Vater handwerklich sehr geschickt ist, und hat jede Menge Spielzeuge für die Kinder
(die meiner Schwester und meine) hergestellt. Ein Schaukelpferd, eine
Puppenküche, ein Puppenbett und diverse (Hunde-)hütten. Und unser altes
Puppenhaus wurde modernisiert (mit dem spielten meine Kinder allerdings
kaum).
12. Was ich als Kind ganz klasse fand (was wir aber nie besaßen) war das Spiel des Lebens. Klar, dass meine Kinder das bekamen und soll ich euch was sagen? Es langweilt mich so dermaßen...
13. Obwohl mein Vater jahrelang Modell-Eisenbahnen sammelte, konnte ich ihnen nie etwas abgewinnen. Glücklicherweise liebt mein Sohn die (mittlerweile erschaffene) Modellanlage aber heiß und innig und darf seit einiger Zeit sogar alleine damit fahren (hätten WIR als Kinder NIE gedurft).
14. Ich weiß noch, dass ich gerne Sportunterricht spielte und dafür immer über mein Bett springen musste (also längs, über das Kopfteil hinweg - was nicht so einfach war, weil das Bett unter der Dachschräge stand). Und für jedes Springen (ich war immer ein anderes Kind) gab ich mir dann Noten.
Kommt mir jetzt fast ein wenig seltsam vor. ;-)
15. Und zu guter Letzt erinnere ich mich gut und gerne daran, wie ich mit meiner Schwester abends Dalli-Dalli-Spielchen (oder kamen sie aus einer anderen Quizshow?) nachspielte. Wir hatten zu dieser Zeit zwar noch ein gemeinsames Zimmer, aber legten uns trotzdem zusammen in ein Bett und dann wurde losgerätselt. Das war klasse. Einmal bauten wir auch ein nächtliches Picknick mit ein (mit vorher heimlich beschaffter Salami und Zwieback). Na da sehen die Mitternachstpartys meiner Kinder heute anders aus
- die sind allerdings auch nicht heimlich.
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Auch vom Großvater für meinen Kleinen erbaut. |
Und heute? Heute liebe ich es meinen Kindern beim Spielen zuzusehen.
Beispielsweise dieses leise Geräusch, wenn mein Kleiner eifrig neue Legobauwerke entstehen lässt und dabei manchmal noch vor sich hinmurmelt. Wenn ich dann (mit einem Buch) auf dem Sofa sitze, bin ich einfach nur glücklich (und übrigens, die Legokiste, aus der er die Bausteine nimmt, war auch schon meine!)
An was sich unsere Kinder wohl später mal erinnern werden?
Liebe Astrid, hat Spaß gemacht sich zu erinnern und mitzumachen.
Ich bin schon auf dein nächstes Thema gespannt.
In Erinnerung schwelgende Grüße
Jutta